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Erstmals seit 2010 haben die Stuttgart Valley Rollergirls den Meistertitel in der ersten Roller-Derby-Bundesliga geholt. Nachdem es im vergangenen Jahr lediglich zu Platz drei gereicht hatte, ist die Freude bei den MTV-Frauen entsprechend groß, zumal zu Beginn der Saison niemand im Team damit gerechnet hat, im oberen Drittel der Tabelle zu landen.

Am vergangenen Wochenende lagen alle Augen auf der finalen Bundesligabegegnung zwischen Dresden und Berlin. Das Team der Dresden Pioneers hatte sich bis zuletzt an der Tabellenspitze gehalten, doch ihre Niederlage gegen die letztjährigen Meisterinnen aus der Hauptstadt besiegelte Stuttgarts ersten Titel seit 2010.

„Wir hatten Anfang des Jahres nicht damit gerechnet, dass wir den Meistertitel in der ersten Bundesliga holen können. Die Mannschaft befindet sich immer noch mitten in einem Umstrukturierungsprozess, langgediente Spielerinnen haben aufgehört, neue sind dazugekommen“, sagt die Abteilungsleiterin Valerie Pogodda, die als Pogo Galore bei nahezu allen Spielen auf dem Feld stand. So habe man sich eher auf einen mittleren bis unteren Tabellenplatz eingestellt.

Auch die Spielertrainerin Chibi Chibster hatte nach der knappen Niederlage gegen den Bundesliga-Neuling München im Sommer gar mit dem Schlimmsten gerechnet: „Damals hatten wir erstmals an einen möglichen Abstieg gedacht.“ Doch an dieser Niederlage sei man gewachsen. „Wir haben den Fokus auf die neu entstandene Mannschaft gesetzt und versucht, das Beste herauszuholen“, so die Trainerin. Und das ist dem Trainerteam offenbar gelungen. Die entscheidenden Begegnungen in der mit sieben Teams recht übersichtlichen Bundesligaklasse konnten die MTV-Frauen für sich entscheiden. Die Spiele gegen Berlin, Hamburg und Dresden – alles Teams, denen man 2016 noch unterlag – konnten die Stuttgarterinnen teilweise mit deutlichem Vorsprung gewinnen.

„Die Einführung der Bundesliga in der deutschen Roller-Derby-Landschaft hat dazu geführt, dass einiges in Bewegung geraten ist. Neue Mannschaften konnten sich etablieren und insgesamt ist das Leistungsfeld enger und ausgeglichener geworden“, resümiert Pogodda die Entwicklung in diesem noch recht jungen Sport. Das hat sich vor allem in der Saison 2017 in spannenden Spielen mit teilweise überraschenden Ausgängen widergespiegelt.

2010 fand das erste Turnier um die deutsche Meisterschaft in Berlin statt. Mit Berlin, Essen, Köln, Ludwigsburg und Stuttgart traten damals lediglich fünf deutsche Teams um den Titel an. In einem spannenden Finale in der Berliner Arena holte Stuttgart in der letzten Minute die nötigen Punkte zum Sieg. 2013 und 2015 wurden die Stuttgarterinnen Vizemeister und 2016 nur noch dritte.

Die Stuttgart Valley Rollergirls gehören zu den Pionierinnen in Europa. Im Frühjahr 2006 gründete sich der Verein zeitgleich mit den London Rollergirls. Damit waren die beiden Teams europaweit die ersten, die US-amerikanischen Sport auf den Kontinent holten. Heute gibt es mehrere Hundert Teams, selbst in kleineren Städten, in nahezu allen europäischen Ländern. In vielen Ländern wie Frankreich, Finnland oder Schweden gibt es mittlerweile Ligabetriebe. So auch in Deutschland. Nachdem die Meisterschaft 2010 und 2013 in einem Turnier entschieden wurde, besteht seit 2015 ein ganzjähriger, einfacher Spielbetrieb. Unterteilt ist der Ligabetrieb in drei Spielklassen.

Mit der steigenden Zahl an Vereinen und der Gründung der Sportkommission „Roller Derby Deutschland“ 2011 unter dem Dach des Deutschen Rollsport- und Inline Verbandes (DRIV), professionalisierte sich der Sport in Deutschland. 2017 konkurrierten 19 Vereine in den drei Ligen.

Stuttgart Valley Rollergirls

im MTV Stuttgart